Verlegetechniken von Kunststoffrohren aus PE

Kunststoffrohre lassen sich mittels offenen und grabenlosen Verfahren, in die Erde, verlegen. Wir produzieren Rohrsysteme, die für beide Verfahren geeignet sind.

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Offene Erdverlegung

Zur offenen Rohrverlegung zählen Verlegearten, bei denen ein Graben ausgehoben wird um Rohre in der Erde zu verlegen. Zu den offenen Verlegearten für die unsere PE100 und PE100-RC Rohre geeignet sind, gehören: die Verlegung mit und ohne Sandbett, sowie die Verlegung mit doppelt gebrochenem Edelsplitt nach DIN EN 1610.

Offene Verlegung mit Sandbett:

Bei der offenen Verlegung im Sandbett wird der ausgehobene Graben mit Sand präpariert und das Rohr darin eingebettet, bevor der Graben zugeschüttet wird. Der Sand schützt das Rohr vor mechanischer Belastung und äußeren Einflüssen.

Offene Verlegung ohne Sandbett:

Bei der Verlegung ohne Sandbett werden die Rohre direkt im ausgehobenen Graben verlegt und der Aushub als Verfüllmaterial wiederverwendet. Im Aushub befinden sich häufig Steine und andere gröbere Unregelmäßigkeiten/Fremdkörper. Diese können oberflächliche Schäden, wie Kratzer an den Rohren verursachen. Darum eignen sich für diese Verlegeart nur besonders widerstandsfähige Rohre mit hoher Spannungsrissbeständigkeit.

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Grabenlose Verlegung:

Die grabenlose Verlegung von Rohren und Leitungen bietet die Möglichkeit, die Umwelt zu schonen, da oberirdisch nahezu keine Baumaßnahmen stattfinden. Durch die Vermeidung aufwendiger Arbeiten zum Aufreißen der Oberfläche, minimieren sich Verkehrsbeeinträchtigungen, sowie Staub- und Lärmbelästigungen in der Umgebung. Die notwendigen Arbeitsschritte zur grabenlosen Verlegung werden mit gezielten Schacht- und Baugrubenkonstruktionen effektiv und vergleichsweise umweltschonend erledigt. Dank des minimalen Eingriffs in die Oberfläche bleiben die Landschaft und die Natur weitestgehend unberührt.

Damit einher geht eine bedeutende Reduktion der Kosten, da die Instandsetzung der Bauumgebung deutlich weniger aufwendig ausfällt. Auch der zeitliche Aufwand ist wesentlich geringer, als bei offenen Rohrverlegungsverfahren. Unsere Rohre aus PE100-RC sind für folgende grabenlose Verlegarten geeignet: Relining, Pflügen, Fräsen und Horizontal- Spülbohrverfahren.

Relining:

Beim grabenlosen Relining-Verfahren werden die Rohrleitungen unter Nutzung bestehender Trassen wieder Instand gesetzt. Dabei kommen unsere PE100-RC Rohre zum Einsatz. Diese werden zu einem Rohrstrang verbunden und anschließend in das bereits vorhandene Rohr eingezogen.

Ausführung:
Vor Beginn des Relining Verfahrens muss die bestehende Rohrleitung gereinigt werden. Danach werden die Messwerte entlang der kompletten zu erneuernden Rohrleitung verglichen und es wird sichergestellt, dass dieser im gesamten Abschnitt der neuen Rohrleitung entspricht (Querschnitt kalibriert). Der Einzug der neuen Rohrleitung erfolgt anschließend durch Baugruben mittels Winden und Zugseilen. Nach dem erfolgreichen Einzug wird der Raum zwischen Alt- und Neurohr mit einem Dämmer aufgefüllt. So wird die neue Rohrleitung fixiert und äußere Lasten werden gleichmäßiger an diese weitergegeben.

Horizontal-Spülbohrverfahren:

Das Horizontal Spülbohrverfahren eignet sich vor allem bei Längsverlegungen, Dükerungen und Gebäudeunterquerungen, sowie bei Drainage- und Bewässerungsaufgaben. Auch bei der Verlegung von Kabeln in der Verkehrsleittechnik und bei Hang- und Dammsicherungsmaßnahmen kann das Horizontal-Spülbohrverfahren angewendet werden.

Ausführung:
Beim Horizontal-Spülbohrverfahren erfolgt die Bohrung durch einen Wasserstrahl, der einen unterirdischen Hohlraum schneidet. Dazu wird vorab ein Bohrkopf in eine Grube gelassen, um die Bohrung zu steuern. Aus dem Bohrkopf strömt die sogenannte Bohrsuspension, die unter anderem Betonit und verschiedene Zusätze zur Stabilisierung des Bohrkanals enthalten kann. Durch die Bohrsuspension wird das Erdreich gelockert. Steine und weiteres Bohrklein werden aus dem Bohrloch befördert. Anschließend wird das Rohr parallel zum Rückzug des Bohrkopfes eingezogen.

Pflügen:

Die Rohrverlegung mittels Pflugverfahren ist wohl eine der wirtschaftlichsten Verfahren zur Rohrverlegung. So können bis zu 5000 m Rohr an nur einem Arbeitstag verlegt werden. Außerdem ist beim Pflugverfahren keine Absenkung des Grundwasserspiegels notwendig, was die Methode zu einer umweltschonenden Methode macht.

Ausführung:
Beim Pflugverfahren funktioniert die Verlegung einer Rohrleitung mittels einer Verlegeeinheit bestehend aus: Verlegepflug mit Pflugschwert und Verlegekasten und einem LKW oder Raupenfahrzeug mit installierter Seilwinde. Durch die Seilwinde wird die Verlegeeinheit in die Richtung des Fahrzeugs gezogen. Sobald der Pflug das Fahrzeug erreicht, wird die Seilwinde am nächsten Abschnitt in Position gebracht. So wiederholt sich dieser Vorgang. Am Startpunkt wird der Pflug auf die gewünscht Verlegtiefe gebracht. So können je nach Durchmesser mehrere Rohre gleichzeitig eingezogen werden. Durch das Eigengewicht des Pfluges schließt sich das Erdreich dahinter automatisch.

Fräsen:

Pflug und Fräsverfahren ähneln sich in einigen Belangen. Allerdings ist Verlegeleistung beim Fräsen etwas geringer und es kann weniger Rohr pro Arbeitstag verlegt werden. Zu beachten ist hier, dass die Rohre eine besonders hohe Spannungsrissbeständigkeit aufweisen sollten, da sie ohne Sandbett verlegt werden.

Ausführung:
Durch eine motorbetriebene Fräse wird ein Graben in das Erdreich gefräst. Das Rohr wird in diesem Graben verlegt. Zeitgleich wird der Graben, meist mit dem Aushubmaterial, wieder aufgefüllt.